Fazit:DieseReisewarhinsichtlicheinigerAspektedeutlichanders:Marokkohatunsgutgefallen,undwirhabenunserer ersten Einschätzungnurwenighinzuzufügen:DerfürafrikanischeVerhältnissehoheOrganisationsgraddesLandesistunsbesonders inErinnerunggeblieben.Dasistkeinemuslimische„Bananenrepublik“,sonderneineerstaunlichregelbasierteNationmit einemliebenswertenNordwestafrika-Fundament.WirhabenErdbebengebietedurchquertundwarenbeeindrucktvonder ProfessionalitätderMaßnahmen,denbetroffenen AnwohnerndasLebensoerträglichwiemöglichzumachen.Undauchdie hervorragendeStraßen-undKommunikationsnetzwerk-InfrastrukturließbeiunsdieFragehochkommen,obzumindesteine BananenrepubliknichteherinMitteleuropazufindenist.Eine–bisherscheinbarbewältigte–Herausforderungistdas enormeBevölkerungswachstum.ImmerwiederhabenwirindenabgelegenstenEckendesLandesausdemBodengestampfte undmitallemErforderlichen(Schulen,Moscheen,Krankenhäuser)ausgestattete,aberleidergesichtsloseRetortenstädte durchquert.DasReisenimNordhalbkugel-Winter,zumindestsoweitsüdlichwieMarokko,hatseineLicht-undSchattenseiten:Im LandesinnerenhatmanvieleSehenswürdigkeitenfastfürsichallein,dieEinheimischen,auchdieimTourismusgeschäft, habenimmerZeitundLustaufeinSchwätzchenmitMenschen,dietrotzderJahreszeitInteresseanihremLandzeigen.Die PolizeiachtetmitAusnahmederKüstenzonenwenigerstrengaufRegeleinhaltungen(Wildcampen).DadasKlimaganz überwiegendwohltemperiertundtrocken,alsoangenehmwar,sindwirfürunsereVerhältnissesensationellvielzuFuß unterwegsgewesen,sprich,gewandert.Wirkommenalso„fitwie Turnschuhe“nachHause!EindramatischerUnterschiedzu unserenletztenSüdamerikareisen,alswirunsbeiTemperaturenvielfachhochindenVierzigernzujederkörperlichen Aktivitätzwingenmussten. AuchistdieExotikdermarokkanischen Altstädte(Medinas)immernochsoeindrücklich,dasses Freudemacht,inihnenherumzustreifen.DiesüdlicheAtlantikküstemussman,wennmannichtgeradeeinsprachige französischeWohnmobilkolonienliebt,auchimWintermeiden.EbenfallsaufderMinusseitestehendiekurzenTage–man solltereichlichLesestoffund/oderUtensilienfürdiePflegeseinerHobbysdabeihaben.AuchdielangenAn-und RückfahrtendurchEuropasindnureingeschränktvergnüglich:WildcampenistfasteinDingderUnmöglichkeitgewordenund WohnmobilstellplätzesindnuretwasfürMenschenmiteinembesonderenGeschmack.Dennoch–unterdemStrichwares eine sehr gelungene Reise.NunwünschenwirEucheinenwunderschönenSommer,vielFreudemitunseremBerichtunddenwenigen,abergelungenen Fotos, und – vielleicht sehen/hören/lesen wir uns im Herbst wieder?Viele Grüße,Bettina & Rolf(Seevetal/Deutschland, im April 2024)
Gruissan/F, Avignon, Belfort, Ladenburg/D, Frankfurt, Göttingen (April 2024)DasichdasWetternichtbessert,beschließenwir,dieOstertageinFrankreichzuverbringen. AufdemWegdorthinbegleiten unslinkerhanddietiefverschneitenGipfelderPyrenäen. Am28.MärzerreichenwirGruissan,einkleinerOrt,indemsichin dreiriesigenMarinassündhaftteureYachtenaneinanderreihen.Inderhübschen Altstadtbesuchenwirerneut„AlteSteine“, einerechthübscheKircheausdem13.JahrhundertundeinemittelalterlicheBurgruineaufeinemFelsen,umdensichder Ortschutzsuchenddrängt.Esgehtalsowiedertreppauf.Dashattenwirbereitsvermisst.NureinenTaglangistunsdie Sonnehold.DannkommtheftigerWindauf,derunserenWagenwackelnlässtundeinenSpaziergangverhindert.Salzhaltige Gischt und rötlicher Staub aus der Sahara decken uns ein. Bei AvignonbestaunenwireinweiteresWunderwerkrömischerBaukunst,den49mhohenund275mlangen Aquädukt"Pont duGard",derdasTaldesGardonüberbrückt.AucheristeingewaltigerBaumitdreiBogenstellungen,errichtetum50n. Chr..NachdemmissglücktenVersuchaufderHerfahrtstartenwireinenneuen,diesmalerfolgreichen, Avignonzubesuchen. AnzweiTagenbesichtigenwirbeibestemWetterdieStadt,amzweitenTaggemeinsammitunserenFreundenSylviaund Thomas,dievonNordenkommendeingetroffensind.DurchdenstarkenRegenistderWasserspiegelderRhonesehrhoch, großeUferbereichesindüberflutet.Den„PlaceduPalais“dominierendieKirche„Notre-Dame-des-Doms“unddergewaltige „PalaisdePapes“:Inderzwischen1334und1352errichtetenPalastfestungresidiertenbis1430verschiedenePäpste.Sie gehörtmitderAltstadtzumWeltkulturerbe.DieberühmtesteBrückeFrankreichs„LePontAvignon“(offiziell„PontSaint-Bénézet“)beeindrucktunsnicht.DasLied„SurlePontd'Avignon“,daswiralleinderSchulegesungenhaben,begleitet einenTanz,dereinstaufderBrücke(heutzutageunterderBrücke)aufgeführtwurde.EsgibteinigehübschePlätzeund GebäudeinderAltstadt,aberinsgesamtsindwirvonAvignonnichtübermäßigbegeistert.AberdieCrêpesmit Johannisbeermarmelade und Schlagsahne sind köstlich. AufderWeiterfahrtRichtungHeimatübernachtenwirinBelfort,weildasAnsteuerndesdortigenWohnmobil-Stellplatzes eineakzeptableTagesetappeergibt.EinGlücksgriff,dennwirhattenkeinerleiErwartungandenfürunsunbeschriebenen Ort:ImSüdteilderStadtthrontaufeinemfelsigenVorgebirgeeineenormeZitadelle,errichtetab1687,ab1822erweitert undtrotzderTeilschleifungnach1871durchdieDeutschenimmernochhöchstbeeindruckend.DreiBelagerungen widerstandsieim19.Jahrhundertundgaltalsuneinnehmbar.Miteinemmajestätischen22mlangenund11mhohenLöwen ausrotemSandstein,derzwischen1875und1880anderWestflankederFestungerrichtetwurde,sollte(undsoll)anden WiderstandderStadtwährenddesDeutsch-FranzösischenKrieges(1870-71)erinnertwerden.DieAltstadtmitKirchenund Gebäuden gruppiert sich um zwei hübsche Plätze. Diese letzte Stadt in Frankreich gefällt uns sehr gut.DierestlicheHeimfahrtnehmenwirnunzügiginAngriffundweitereStadtbesuchewerdenprimärvonzubewältigenden TagesetappenundStellplatzverfügbarkeitenbestimmt.DieersteNachtaufdeutschemBodenverbringenwirinLadenburg, einwiedereinmalfürunsüberraschendzauberhaftesStädtcheninBaden-Württemberg.InFrankfurtbesuchenwirunsere ReisefreundeBettinaundNorbert,die,frischausSaudi-Arabienzurückgekehrt,unsmitvielenInformationen(und Anregungen!?)versorgen. AußerdembekommenwireineexklusiveStadtführung,dennmit AusnahmedesFlughafenskannten wirbisdatonichtsvondieserStadt.VielenDankIhrbeiden!DerletzteStopoveristGöttingen,dasunserstaufdenzweiten Blickgefällt.DieletztenKilometernachHausebekommenwirmit2,5hStaustehengewürzt:Willkommenimreal existierenden Hamburg!
Albarracin, Teruel, Ebro-Delta (März 2024)DermittelalterlicheOrtAlbarracinindergleichnamigenSierrastehtinnerhalbseinerMauernkomplettunter Denkmalschutz.DieStadtmauerundwirfolgeneinemsteinigenPfadsteildenBerghinauf.Danachbrauchenwireine Stärkung in Form von Tapas und Bier und Bier .... ist doch ein sehr hübscher Ort ... ♬ ♬! InTeruelstehenwiraufeinemnichtsehrattraktivenWohnmobil-Stellplatz.Trotzdem:Wegenihrerberühmten,zum Weltkulturerbe(natürlich!)zählendenMudéjar-ArchitekturwollenwiraufeinenStadtbesuchnichtverzichten.DerMudéjar-Stilisteineislamisch-christlicheKunstmischform:MaurischeBaumeisterübernahmennachderReconquistachristliche Stilelementeundkombiniertensiemitislamischen.EbensobekanntistdieStadtdurch„LosAmantesdeTeruel(Die Liebendenvon Teruel)“.HierihreGeschichteinKurzform:IndenfrühenJahrendes8.JahrhundertsverliebtensichDiegode MarcillaundIsabeldeSeguraineinander.AufgrundderArmutvonDiegoverweigertderVatervonIsabeldieHeirat. GramgebeugtwanderteDiegoaus,kommtnachfünfJahrenalsreicherMannzurück,aberzuspät.Isabelstehtmiteinem anderenMannvordem TraualtarundverwehrtDiegoeineneinzigenKuss.DiegoüberlebtdiesenSchicksalsschlagnicht. Auch IsabelstirbtgebrochenenHerzensbeiseinerBeisetzung.ImGegensatzzu„RomeoundJulia“beruhtdieseGeschichteauf einerwahrenBegebenheit.Klar,dasswirdaszurKircheSanPedrogehörendeMausoleumderLiebendenbesuchen,deren sterblichenÜberresteinMarmorsärgenruhen–vielleichtkönnenwirjaeinigeAnregungenmitnehmen.Imgutsortierten SupermarktnebenunseremStellplatzdeckenwirunsmitKöstlichkeitenein,undamAbendgibtestypischSpanisches: Spareribs mit Bratkartoffeln. UndnunwollenwirnocheinmalindieNaturundvoralleminwärmereGefildeanderKüste.WirkommennachKatalonien, indie„aufmüpfigeRegion“,dieUnabhängigkeitvonSpanienfordert.„CatalunyanoesEspanya(Katalonienistnicht Spanien)!“,sodieMeinungdermeistenKatalaneninihrerAmtsspracheCatalá,dienebenSpanischinderSchulegelehrt wird.UnserZielistdasEbro-Delta(„Deltadel'Ebre“).DasMündungsgebietdesRiuEbre(katalanisch)bildetdasgrößte FeuchtgebietanderspanischenMittelmeerküstemitKanälen,Lagunen,Sümpfen,Sandsträndenund–Reisfeldern.98%der katalanischenReiserntekommtausdiesemGebiet,dasunterdenspanischenReisanbaugebietendenunangefochtenen drittenPlatzeinnimmt.WirbesuchenalsoeinAgrarindustriegebietmiteinigenausgewiesenNaturschutzflächen,das erstaunlicherweiseimmernochLebensraumzahlreicherVogelartenist(Flamingos,Ibisse,Reiher,Entenu.a.).Denerradeln wir uns in einer mehrstündigen Regenpause.
La Granja, Segovia, Río Cuervo-Quelle (März 2024)InLaGranjadeSanIldefonsobesuchenwirdieeinstigeKöniglicheGlasmanufaktur,heuteeinMuseum.Diehier hergestelltenprächtigenLeuchtersehenwirimKönigspalast,denPhilipVimStileines„SpanischenVersailles“1721hier errichtenließ. AuchdieausgedehntenGärtensindsehrbeeindruckend–vermutlichnochmehr,wennallesgrünt,aberdann wirdmanvorlauterBesuchernkeinGrünmehrsehenkönnen.NunwerdetIhrbemerkthaben,dassunsereReisedurch Spanienrecht„steinlastig“ist.Tatsächlichhabenwirunsmanchmalgefragt,obwirunseinenweiterenOrtmit„Alten Steinen“antunwollen.Aberdannstellenwirfest,dassdieAltstein-UnterschiedediediversenBesuchedurchaus lohnenswert machen. Dasgiltauchfürdasauf1000mHöheliegendeSegovia.DieHauptattraktionderWeltkulturerbe-Stadt(claro!)istder „Acueducto“,einegewaltigerömischeWasserleitung,abschnittsweisezweistöckigbiszu29mhoch.Siewurdeim1. Jahrhundertn.Chr.errichtet,führteWasserübereineEntfernungvonmehrals15kmheranundwarbis1974(!)inBetrieb (sieheoben:Köhlbrandbrücke).DieriesigenPfeilerausmörtellosgeschichtetenGranitquadernwerdennurdurchihreigenes GewichtundMörtelfüllungenihrerHohlräumebisheutestabilisiert–eineMeisterleistungderIngenieurskunst!AmPlaza MayorbeeindrucktunsdiegewaltigegotischeKathedralemitvielenKuppelnundverziertenTürmchen.Wirverzichten wegenihrerZweitnutzungalsGefrierschrankaufeinenBesuchdesKircheninneren–werhiereineMessedurchhält,muss entwedersehrgläubigoderMasochistoderbeidessein.DieverspielteFestung Alcazar(11.Jh.)aufeinemnachdreiSeiten abfallendenFelsengleichteinemMärchenschloss.DenBlickvomTurm„TorredeJuanII“aufdieStadtunddie schneebedecktenumliegendenBergemüssenwiruns152Stufenhinauferarbeiten.UnmittelbarunterunsliegendieGärten der Königin Victoria Eugenia, in deren königlichen Bäumen Störche nisten. Wirfahrenindie„SerraniadeCuenca“mittiefeingeschnittenenSchluchtenundsteilaufragendenFelswändenundmachen Haltin„VegadeCodorno“.DortfolgenwireinemWanderwegzurQuelledesRíoCuervo.DurchSchneeschmelzeundRegen führt der unterirdische, hier zutage tretende Fluss viel Wasser, was seine Fälle noch beeindruckender macht.
Toledo, Avila (März 2024)UnddannsindwirbereitfüreineweitereStadt:Toledo.IndieserWeltkulturerbe-Stadt(claro!)gibtessehrviele Sehenswürdigkeiten,undwirlassenwirunsdreiTageZeit,siezubestaunen.DominiertwirdsiedurchdieFestungAlcazar, dieüberdemRíoTajoaufeinemGranitfelsenthront.ImZentrumderAltstadtstehteinederbedeutendstenKirchen Spaniens,die„CatedralPrimada“mitfünfSchiffen(1227-1493).DieüberwältigendeWeitedesKircheninnerenunddiereich mitGoldgeschmücktenKapellensindbeeindruckendund,nacheinergewissenZeit,aucherschlagend.Welch‘einPrunk! SollenwirdiekatholischeKirchefürdieErschaffungsolcherZeitzeugnisselieben,odersollenwirsiewegenderdazu erforderlichen AusbeutungganzerErdteilehassen?Wirwissenesnicht,neigenaberzuLetzterem.ToledoistauchdieStadt ElGrecos.DerGriechewurdeinKretageborenundlebtelangeZeithier.AlsCharakteristikumseinerGemäldegiltdie VerlängerungderGesichter,KörperundGliedmaßenderDargestellten.NichtnurineinemMuseum,daswirbesuchen, sondernauchinderKathedralesindseineGemäldezubewundern.Eineganzandere,ungewöhnlicheArtvonKunstbietet dasoriginelle„MuseoCromática“:72Musikinstrumentewerdenpräsentiert,dievonKünstlernausdiversenLändernin unterschiedlichen Stilrichtungen bemalt wurden. Toldedo hat uns auch ein drittes Mal gut gefallen.IndenGebirgenderRegionKastilien-LeonliegendieOrteallehoch:Ávila,die„StadtausGranit“,istauf1128mdie höchsteStadtSpaniens.NebenzahlreichenmittelalterlichenMonumentenverdanktÁvilavorallemderbesterhaltenennoch vollständigenStadtmauerSpaniensdasPrädikat„KulturerbederMenschheit“.DerWohnmobil-Stellplatzliegtnichtnur günstigunmittelbaranderaltenStadtmauer,sondernauchdirektnebeneinemgastierendenZirkus.Jeden Abenddürfenwir akustisch an der Vorführung teilhaben, die jedoch altersgerecht um 22:00 h endet.
Baeza, Úbeda, Tablas de Daimiel Nationalpark (März 2024)UnserenächstenStationensinddieStädteBaezaundÚbeda,beidemitWeltkulturerbe-Status.Beidenjeweiligen Stadteinfahrtenfragenwirunszunächst,wohierdasWeltkulturerbeist,dochbaldwerdenwireinesBesserenbelehrt: BeidegeltenalsWiegederspanischenRenaissance,undwegendieserbesonderenArchitekturgehörensiezumerlauchten (undlukrativen)KreisderWeltkulturerbestätten.DieArena„PlazadeToros“inBaezaistheuteeinMuseum,Stierkämpfe finden hier nicht mehr statt. WährendinBaezadieBaudenkmälerimOrtweitverteiltsind,zeigtsichÚbedaalskompaktesFreilichtmuseum.Miteiner aufwändigenArchitekturundreichverziertenInnenräumenpräsentiertsichdieKirche„SacraCapilladelSalvador“. BegrüntePlätzemachendasBummelnsehrangenehm.Inder„Escuelade Arte“bestaunenwiralsGegenprogrammmoderne Kunstwerke. Nachsovielen„AltenSteinen“ziehtesunsindieNatur,unddiefindenwirinderRegionKastilien-LaMancha(dieHeimat desDonQuichote)im„ParqueNacionalTablasdeDaimiel“.DasbedeutendeFeuchtgebietmitseinenkleinenflachenSeen (Tablas),gespeistausTiefenwasser,istHeimat,Überwinterungs-undBrutplatzzahlreicherVogelarten.Rundwanderwege verbindenüberHolzstegeundBrückenmehrereInselnmiteinander.Obwohleskühlundwindigist,undauch‘malein Regenschauer auf uns niedergeht, gefällt uns die Zeit in der Natur.
Steine pflastern unseren Weg - durch Spanien, Frankreich und Deutschland nach HauseJimena de la Frontera, Ronda, Antequera (März 2024)InAlgeciras/SpaniensetzenwirdieFüßewiederaufdeneuropäischenKontinent,unddieRufederMuezzinswerdendurch Kirchenglockenersetzt.AuchinSpanienwollenwirdieKüstenregionenweitgehendmeidenundfahrenimLandesinneren nachNorden.Marokkohatunsmiteinem„BlauenDorf(Chefchaouen)“verabschiedet,SpanienbegrüßtunsinAndalusien mitseinen„WeißenDörfern“.EinerdieserreizvollenOrteistJimenadelaFrontera,der,wiefastalle,aufeinerBergkuppe erbautwurde.AmhöchstenPunktstehtmeisteineFestung,soauchinJimena.DerFrühlingzeigtersteBlüten,und zahlreicheStörchebauenNester.OberhalbdesDorfesgibtesineinemNaturschutzgebietnochKorkeichen-Wälder:Die dickenStammborkendieserBäumewurdenzurKorkgewinnunggenutzt(mehr bei Wikipedia),dochKorkwurdevielfach,u. a. auch als Flaschenverschluss, von anderen Materialien verdrängt.ÜberdiePanoramastraße„CarreteradeMontana“erreichenwirdurcheinewunderschönevegetationsreicheBerglandschaft Ronda.ErnestHemingwayempfahlden„wunderbarenOrt“garalsZielfürdieHochzeitsreise:„DieganzeStadt,undsoweit SieinjedeRichtungsehenkönnen,istromantischerHintergrund.“–stimmt!RondaliegtaufeinemFelsplateau,dasvonden senkrechtabfallendenWändenderüber100mtiefenTajo-SchluchtinAlt-undNeustadtgeteiltwird.UntenfließtderRío Tajo?Falsch,esistderRíoGuadalevín!Vomzentralen„PlazadeTorres(Stier-Platz;inRondastehtdieWiegedesmodernen Stierkampfs)“laufenwirzur„PuenteNuevo“,einetechnischeMeisterleistungausdem18.Jahrhundert.Sieverbindetdas Ur-RondamitderAußenwelt,nachdemdieEntwicklungderWaffentechnikdenSchutzderUrsprungsansiedlungdurchein freistehendesundrundumsteilabfallendesFelsplateauhinweggefegthatte.VonihrgehtderBlickaufzweiweitereBrücken, die„PuenteViejo“unddie„Puente Arabe“ausdem17.Jahrhundert.NochimmersindalleBrückenstabil,unddie„Nuevo“ istsogarmitLKWsbefahrbar!Die50JahrealteKöhlbrandbrückeinHamburgdagegenistbereitssomarode,dasssie abgerissenunddurcheinenNeubauersetztwerdenmuss.DreiTageerkundenwirdieStadt,bummelndurchmalerisch-enge GassenmitPalästenundKirchen.EinebesondereSehenswürdigkeitsinddie„BañosArabes“,maurischeBäderausdem 13./14.Jahrhundert.ObwohlesimSchattenrechtschattigist(eineNachtbeschertunssogarFrost),genießenwirinder Sonne unsere erste Sangria, dazu leckeren Serrano-Schinken.WirverlassenRondaundkommenaufeinerbeiMotorrad-undFahrradfahrernbeliebtenkurvenreichenBergstraßenach Antequera,nunbereitsinderProvinzMalaga.TrotzSonnebrauchenwirwegendeskaltenWindesdickeJackenundMützen. SteilhinaufgehteszudermaurischenBurgruine„AlcazabadeAntequera“ausdem14.Jh.,einsteinBollwerkgegendie christlicheReconquista.OberhalbdesOrtesblickenwirvonder„PlazadelEscribano“aufden„FelsderVerliebten“(nurmit vielFantasie).EinbeeindruckendesKonzertdesPolizeiorchestersausSevillahörenwirinderKirche„RealColegiatade Santa Maria Mayor“.